In einem ausführlichen Interview mit der FAZ spricht der Rapper Samra, bürgerlich Hussein Akkouche, über seinen Werdegang, seine Erfolge und die Krisen, die sein Leben prägten. Samra wuchs in Berlin-Lichterfelde auf, einem Bezirk, in dem viele Nationalitäten aufeinandertreffen. Er begann früh mit dem Rappen, inspiriert von Künstlern wie Sido und Bushido, und wurde von Ashraf Rammo und Capital Bra unterstützt, mit denen er eine erfolgreiche Zeit erlebte.
Samra berichtet über seine Zeit beim Label von Bushido und Arafat Abou-Chaker, wo er anfangs gut zurechtkam, später jedoch unter dem Einfluss von Cannabis und den Spannungen zwischen Bushido und Abou-Chaker litt. Er entschied sich 2018, Bushido zu folgen, weil er sich musikalisch mehr mit ihm identifizieren konnte, obwohl er die politischen und persönlichen Konflikte nicht vollständig durchschaute. Diese Entscheidung führte zu einer belastenden Arbeitsbeziehung mit Bushido, die ihn schließlich dazu brachte, 2019 seinen eigenen Weg zu gehen.
Ein bedeutender Wendepunkt in Samras Leben war der Vergewaltigungsvorwurf, der 2021 gegen ihn erhoben wurde. Obwohl das Gericht die Vorwürfe als unbegründet abwies und das Verfahren eingestellt wurde, bezeichnet Samra diese Zeit als die schlimmste seines Lebens. Der Vorwurf führte dazu, dass er von seinem Label fallengelassen wurde und sich viele seiner Unterstützer abwandten. Doch diese Krise brachte ihn auch dazu, seine Drogenprobleme in den Griff zu bekommen und sich selbst zu reflektieren.
Samra gesteht ein, dass sein exzessiver Drogenkonsum, insbesondere von Cannabis und Kokain, seine Beziehungen und seine psychische Gesundheit stark belastete. Er spricht offen über seine Therapie in einer Privatklinik auf Mallorca und die Schwierigkeiten, wieder ein drogenfreies Leben zu führen. Trotz der Rückschläge und dem Druck der Berliner Musikszene, in der er sich bewegt, hat er gelernt, sich abzugrenzen und klar zu bleiben.
Ein weiterer Aspekt des Interviews ist Samras Verhältnis zu Frauen und der Vorwurf des Sexismus in der Deutschrap-Szene. Er betont, dass er Frauen niemals schlecht behandelt habe und distanziert sich klar von Gewalt gegenüber Frauen. Samra erklärt, dass der Hype um seine Person und sein Erfolg viele Frauen anzog, was möglicherweise zu Missverständnissen führte, die ihm schaden sollten.
Samra reflektiert auch über die Verantwortung, die er als Vorbild für Jugendliche hat. Er bedauert, dass sein Song „Tilidin“, der Drogenkonsum verherrlicht, möglicherweise junge Menschen zum Konsum von gefährlichen Substanzen inspiriert hat. Heute rät er dringend davon ab und spricht sich gegen den Gebrauch von Drogen aus.
Abschließend berichtet Samra von seinen aktuellen Arbeitsgewohnheiten und seiner neu gewonnenen Lebensfreude. Er arbeitet nun disziplinierter und legt Wert auf seine Familie. Trotz der schwierigen Phasen sieht er seine Erfahrungen als lehrreich und hofft, anderen durch seine Geschichte helfen zu können.
Das Gesamte Interview mit der FAZ findet Ihr hier.
Am Freitag wurde von Samra ebenfalls die neue Single „BLOCKJUNGE“ releast. Falls Ihr die Single verpasst habt könnt ihr sie hier auf YouTube hören: